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9. April 2022

Frag den Schiri, Fall 2 – Grand Schneider Schwarz?

Der Alleinspieler (AS) führt Kreuz und Karo Bube, Kreuz und Pik und Herz Ass sowie Karo Ass, 10, Dame, 8, 7. Er tauft sein Spiel „Grand“, wird im ersten Stich auf Herz Ass eingespielt, Hinterhand bedient ebenfalls Herz. Dann spielt er den Kreuz Buben aus und Mittelhand bedient mit dem Pik Buben. Bevor der Stich beendet ist, legt AS seine Karten offen auf den Tisch und möchte seinen Grand in den Gewinnstufen „Schneider Schwarz“ als gewonnen notiert bekommen. Daraufhin erwiedert Mittelhand (MH), dass die Gegenpartei (GP) noch einen Stich mache und dass der AS sein Spiel verloren hat. Die Begründung von MH ist, dass der AS verliert, weil er die Gewinnstufen „Schneider Schwarz“ möchte, die GP aber noch einen Stich macht.

Die Annahme des GS ist falsch!

ISkO 4.4.4: Durch das Auflegen oder Zeigen seiner Karten (auch nur an einen Gegenspieler) kürzt der Alleinspieler das Spiel ab. Ist es noch nicht entschieden und stimmen alle Gegenspieler der Spielabkürzung zu, hat der Alleinspieler sein angesagtes Spiel gewonnen. Eine höhere Gewinnstufe kann nur berechnet werden, wenn sie mit der Spielabkürzung eingefordert wird. Stimmt ein Gegenspieler nicht zu, ist das Spiel mit den offenen Karten des Alleinspielers fortzusetzen und seinem Ausgang entsprechend zu werten.

Was heißt dies in der Praxis?

Der herbeigerufene Schiedsrichter hat regelkundig nach ISkO 4.4.4 entschieden, dass der AS sein Spiel mit offenen Karten zu Ende spielen muss. Dies wurde so praktiziert. Da MH auch den Herz Buben führte, hat die GP am Schluss noch einen Stich gemacht. Dem AS wurde ein einfacher Grand in der Gewinnstufe „Schneider“ mit 72 Punkten gutgeschrieben.

Conny Lange, Skatfreunde Heimsheim 2005, 09.04.2022