
Aktuelles
Frag den Schiri, Fall 3 – Die Kartenanzahl beider Parteien ist falsch.
Ein Gegenspieler (GS) besitzt in Vorhand noch zwei Handkarten und spielt zum 9. Stich aus. Mittelhand (MH) spielt ebenfalls aus und bemerkt, dass es seine letzte Karte ist. Der Alleinspieler (AS) hat zu diesem Zeitpunkt noch drei Karten. Wie ist zu entscheiden? Gewinnt oder verliert AS? Oder muss das Spiel sogar wiederholt werden, indem alle Karten gemischt und neu ausgeteilt werden? Als der Regelverstoß bemerkt wird, hat die Gegenpartei (GP) mehr als 60 Punkte erspielt.
Das Spiel wird neu gegeben!
ISkO 3.2.12: Wurden die Karten vergeben, indem sie zahlenmäßig ungleich verteilt sind, ist nur dann noch einmal zu geben, wenn die Beanstandung vor Beendigung des Reizens erfolgte oder wenn beide Parteien eine fehlerhafte Anzahl von Karten haben.
Was heißt dies in der Praxis?
Das Spiel wird wiederholt, da AS und GP die falsche Anzahl an Karten hat. Die Karten werden zusammengeworfen, gemischt und neu gegeben. Das Reizen, die Parteistellung und das Spielen starten von vorne.
Erklärungen zu anderen Varianten:
Wird der Regelverstoß vor Beendigung des Reizens entdeckt und beanstandet, müssen ebenfalls die Karten neu gemischt werden.
Wird der Regelverstoß nach Beendigung des Reizens beanstandet und hat nur der AS die falsche Anzahl an Karten, dann hat er sein Spiel laut ISkO 3.3.10 verloren. Hat nur die GP die falsche Anzahl an Karten, hat der AS ein Spiel, das mindestens seinem letzten Reizwert und der Anzahl der vorhandenen oder fehlenden Spitzen entspricht, laut ISkO 3.3.10 gewonnen. Möchte der AS sein Spiel durchführen, so muss man die Kartenanzahl berichtigen (siehe ISkO 3.2.18).
Conny Lange, Skatfreunde Heimsheim 2005, 09.04.2022